Die Häuser AltkötztingsListe erstellt vom Arbeitskreis Heimatforschung in Kötzting |
PLNR 98 |
Der Arbeitskreis Heimatforschung konnte folgende Hausbesitzer ermitteln:
vor 1457 Robel Jakob
30. 3. 1457 Puchselkramer Ulrich
um 1610 Billich Sebastian, Gastgeber, Innerer Rat
um 1639 Billich Ander, Gastgeber, Brauereibesitzer, Kammerer
um 1683 Billich Hans, Gastgeber, Bierbräuer (20. 10. 1687
2. Ehe mit Mauerer Maria Agnes, Cham)
10. 11. 1693 Krieger Johannes aus Haid/Konzell, Gastgeber, Bierbräu,
Kammerer, Hopfenhändler (Heirat: Billig Maria Agnes, Witwe)
7. 6. 1728 Krieger Maria Agnes, Witwe
1730 Luckner Maria Franziska, am 13. 3. 1690 geborene Tochter
des Billich Hans (sie hatte mit 16 Jahren am 17. 8. 1706 nach Cham geheiratet)
12. 11. 1732 Wismann Franz Alexander, Förster von Forstmühl
(Heirat: Luckner Maria Franziska)
19. 5. 1736 Luckner Wolfgang Samuel, Gastgeber, Bräu, Hopfenhändler,
Kamme-rer, Kirchenbauverwalter
13. 4. 1774 Poschinger Johann Michael, Glashütteninhaberssohn
von Frauenau (Heirat: Luckner Franziska Anna)
13. 10. 1791 Schrank Georg, Bräumeister zu Drachselsried,
Vicekammerer (Heirat: Poschinger Theresia)
4. 3. 1828 Schrank Ignaz, Gutsbesitzer (Übernahme um 52.158
Gulden)
Ludwig Baumann, Clemens Pongratz
PLNR 99 |
Mai 1999
Kötztinger Häusergeschichte
Metzgerei Schoierer (Herrenstraße 3)
Der erste uns bekannte Besitzer des kleinen Anwesens „negst am Pfarrhofsgarten“
(Priorat) war der Hofmarksherr von Haus, Johann Adam Katzenberger. Dort
war früher eine Schmiede eingerichtet. Jedenfalls ist in der Übergabeurkunde
von 1673 die Rede von einer „berechtigten Schmiedstatt“ und von Spuren
einer Esse. Aber schon 1695 zog ein Riemer im Hause ein. Dieses Handwerk
übten dann alle Hausbesitzer bis 1836 aus. Die Riemer fertigten aus
Leder Gürtel und Gurten, Wassereimer zur Brandbekämfung, Geschirre
für die Zugtiere und, wie der Name sagt, Riemen jedweder Art, für
Schuhe etwa, Trommeln und Dreschflegel. Es gab nur einen Riemer im Markt
und dazu den ver-wandten Sattler – auch davon nur einen.
Der letzte Riemermeister in der Herrenstraße war Karl Reinhold.
Er war es auch, der die seit Jahrhunderten herkömmliche und fest gefügte
Ordnung des Kötztinger Kommunbräuwesens auf-weichte und umkrempelte
– gegen den erbitterten Widerstand der Bürgerschaft. Er begann damit,
daß er im Jahre 1808 ein Marktlehen und damit das Braurecht von einem
anderen Haus auf das seine herüberkaufte. Dagegen protestierten 38
„bräuende Bürger“. Ihr Argument: Die mit den Kötztinger
Marktlehen verbundene Bräugerechtigkeit ist ein Realrecht. Es gilt
nur für das Anwesen, auf dem es seit der Gründung des Marktes
haftet. Es kann nur mit dem Haus durch Erbschaft, Einheirat oder Kauf erworben
werden. Da Reinhold den Landrichter auf seiner Seite hatte, genehmigte
die Landes-direktion in München als oberste Instanz den Handel. Mit
diesem Sieg gab sich Reinhold nicht zu-frieden. 1819 erkämpfte er
sich auch noch die Bewilligung, aus der Kommunbräugesellschaft aus-treten
und auf seinem Anwesen in der Herrenstraße ein eigenes Brauhaus errichten
zu dürfen.
Der Arbeitskreis Heimatforschung konnte folgende Hausbesitzer ermitteln:
vor 1673 Katzenberger Johann Adam,
Hofmarksherr zum Haus
8. 3. 1673 Raidt Johann, kurfürstl. Bräugegenschreiber
und Marktschreiber, Barbara geb. Katzenberger
1695 Prunner
Martin, Riemer
1707 Prunner
Adam, Riemer, und Anna Margareta geb. Schwelmer
21. 6. 1743 Reinhold Carl Sigmund, Riemer, aus Graz/Steiermark
(17. .6. 1743 1. Heirat: Prunner Maria Susanna; 12. 12. 1749
2. Heirat: Thumb An- na Maria, Schwarzfärberstochter aus Neukirchen
b. Hl. Blut)
14. 1. 1786 Reinhold Karl Sigmund (Sohn), Riemermeister,
und Ursula, Hebam- me
3. 5. 1802 Reinhold Karl (Sohn), Riemermeister
3. 2. 1808 Kauf des Marktlehenrechts von Hartl
Wolfgang, Einrichtung einer Gaststätte
21. 4. 1818 Errichtung einer Privatbrauerei
9. 2. 1836 Verkauf der Riemergerechtigkeit
Ludwig Baumann, Clemens Pongratz